Die wahren Naturschätze Montenegros

Nationalparks Montenegro

Entdecke die natürliche Schönheit in Montenegro's 5 spektakulären Nationalparks

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nationalparks montenegros

Gesunde, geschützte und vielseitige Natur

Jeder der 5 Nationalparks ist absolut einzigartig und einen Besuch wert!

Erkunde die vielseitigen Nationalparks Montenegros auf Wanderungen, Radtouren, Bootsfahrten u.v.m.

Skadarsee Nationalpark

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idyllischer Skadarsee

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tara aus 1300 m höhe

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biogradska see von oben

Montenegro Experte

Thomas Wöhrstein

Veröffentlicht: 8. Juli 2024

Update: 15. Juli 2024

Die Nationalparks von Montenegro

Unter den vielen Besonderheiten und Superlativen die das kleine Montenegro zu bieten hat, spielen die fünf Nationalparks eine herausragende Rolle. Rund acht Prozent der Landesfläche Montenegros sind zu Nationalparks erklärt worden und stehen damit unter einem besonders strengen Naturschutz. Kein zweites Land in Europa kann da auch nur annähernd mithalten. Dazu kommt, dass die Initiative, große Landesteile unter Naturschutz zu stellen, in Montenegro keine dem heutigen Zeitgeist geschuldete und damit recht junge Erscheinung ist. Vier der fünf Nationalparks wurden bereits in den 50er, 60er, 70er und 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts geschaffen, zu einer Zeit als nur die wenigsten Länder Europas und sogar weltweit das Thema Naturschutz als eine wichtige Aufgabe des Staates ansahen. Der Nationalpark Biogradska Gora gilt sogar als der zweitälteste Nationalpark der Welt – gleich hinter seinem allerdings wesentlich bekannteren ‚Kollegen‘ dem Yellowstone Nationalpark in den USA.

Dementsprechend hatte die Natur viel Zeit sich unter dem wachsamen Auge der Nationalpark-Ranger relativ ungestört zu entwickeln. Günstige Rahmenbedingungen einerseits und erhebliche geologische, geomorphologische, klimatische und hydrologische Unterschiede auf kleinstem Raum anderseits sind verantwortlich für die schier unglaubliche landschaftliche und kulturelle Vielfalt und insbesondere für die sagenhafte Biodiversität, die in Europa ihresgleichen sucht. 

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Beeindruckend anders als Nationalparks in anderen Ländern

Für den mitteleuropäischen Besucher ist es oft überraschend, dass in den Nationalparks von Montenegro Menschen leben, ja sogar kleine Dörfer zu finden sind. Hier zeigt sich ein ganz grundsätzlicher Unterschied beispielsweise zu Nationalparks in der Schweiz, Österreich oder Deutschland, wo es keine permanent lebenden und wirtschaftenden Bewohner in den Nationalparks gibt, man sogar davon ausgeht, dass sich die Natur nur unter Ausschluss des Menschen gut und artenreich entwickeln kann. Die montenegrinischen Nationalparks scheinen das Gegenteil davon zu beweisen. Mit dem Artenreichtum bzw. der Biodiversität der fünf Nationalparks kann es so leicht kein anderes Schutzgebiet in Europa aufnehmen. Dabei begünstigt die Anwesenheit des Menschen und seiner Nutztiere bis zu einem gewissen Grad sogar noch den Artenreichtum. Allerdings – und hier findet sich ein großer Unterschied – wurden die fünf montenegrinischen Nationalparks zu einem Zeitpunkt unter Schutz gestellt, als die Natur dort sich noch in einem ausgezeichneten und absolut naturnahen Zustand befunden hat. Solche Flächen gab es zu diesem Zeitpunkt im dicht besiedelten und hoch industrialisierten Mitteleuropa nicht mehr, so dass man gezwungen war, noch einigermaßen intakte Flächen unter Schutz zu stellen und zu versuchen, diese über Jahrzehnte hinweg mühsam und aufwändig zu einer einigermaßen intakten Naturlandschaft zurück zu entwickeln. Da hatten es die Nationalpark-Kollegen in Montenegro viel leichter, die “nur” dafür sogen mussten, dass die vorhandene, noch intakte Naturlandschaft sich weitgehend ungestört entwickeln kann. 

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Der zweite große Unterschied zu den Kollegen in Mitteleuropa ist der, dass die Nationalparks nicht wie Inseln in einer intensiv bewirtschafteten ‚Kultursteppe‘ liegen, sondern sich das umgebende Land qualitativ kaum von den Nationalparks unterscheidet. 

Heute liegt die hautsächliche Herausforderung für die Nationalparks Montenegros darin, die herausragende Qualität der Natur in den Schutzgebieten zu bewahren und gleichzeitig den inzwischen recht zahlreichen Besuchern einen möglichst umfänglichen und spannenden Einblick zu geben. Ein Spagat der bislang noch recht gut zu funktionieren scheint.

In den alten Reiseführern aus den 70er und 80er-Jahren wird man bis auf den erst 2009 gegründeten Prokletje Nationalpark alle heute bestehenden Parks bereits beschrieben finden. Dennoch spielten die Nationalparks Montenegros bis vor rund 15 Jahren touristisch noch kaum eine Rolle. Das hat sich inzwischen erheblich geändert. Neben der wunderschönen Küste Montenegros gehören heute die fünf Nationalparks zu den touristischen Hauptmotiven – insbesondere für mitteleuropäische Touristen, die, ganz anders als an den Stränden Montenegros, hier die größte Besuchergruppe darstellen. Allerdings – und um diese Aussage in ein vorstellbares Verhältnis zu setzen – alle fünf Nationalparks zusammen wurden im touristisch erfolgreichen Jahr 2023 von rund 400.000 Besuchern besichtigt. Das klingt nach Menschenmassen, sind aber weniger als halb so viele Besucher, wie der Nationalpark Schwarzwald alleine im Jahr aufzuweisen hat, obwohl dieser weniger als ein Zehntel der Fläche der fünf Nationalparks Montenegros umfasst. 

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Allgemeine Informationen für Besucher: 

Nachdem Montenegro traditionell eine sehr ausgeprägte touristische Hauptsaison hat, sind die Monate Juli und August die beiden Monate mit den höchsten Besucherzahlen in den Nationalparks. Wer die Möglichkeit hat im Mai, Juni oder später im September oder Oktober die fünf Parks zu besuchen, wird einen anderen Eindruck davon mit nach Hause nehmen als diejenigen, die auf die Hauptsaison beschränkt sind. Trotzdem – auch ein Besuch zur Hauptreisezeit lohnt sich in jedem Fall schon alleine um den im Sommer recht hohen Temperaturen im Tiefland und an der Küste zu entgehen, aber auch um ein ganz anderes Gesicht Montenegros zu sehen, das mit dem der Küste wenig gemein zu haben scheint. Kenner sagen zurecht, dass wer das Hinterland Montenegros nicht gesehen hat, Montenegro nicht gesehen hat.

Abgesehen vom Nationalpark Biogradska Gora sind alle Nationalparks ganzjährig geöffnet. Nur der Biogradska Gora ist aufgrund der dann problematischen Zufahrt und fehlendem Schneeräumgerät während der Wintermonate offiziell geschlossen. Es ist jedoch möglich und erlaubt den Nationalpark auf eigene Gefahr zu betreten, was zu dieser Jahreszeit insbesondere auf Schneeschuhen ein ganz besonderes Erlebnis darstellt.  

Nachdem sich die touristische Infrastruktur in und um die fünf Parks in den letzten Jahren deutlich verbessert hat, sind die Nationalparks zu Ganzjahreszielen geworden, die rund ums Jahr etwas Besonders zu bieten haben und deshalb immer einen Besuch wert sind. 

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Während der schneefreien Monate steht in den vier “Gebirgs-Nationalparks” naturgemäß das Wandern im Mittelpunkt der möglichen Aktivitäten. Daneben hat auch das Radfahren an Bedeutung gewonnen. Auch der nur knapp über Meereshöhe gelegene Nationalpark Skadarsee bietet Wandermöglichkeiten. Allerdings ist das während der heißen Sommermonate nicht immer nur Genuss, so dass man die vielfältigen Betätigungsmöglichkeiten in Betracht ziehen sollte, die sich auf dem deutlich kühleren Wasser abspielen. 

Während in den vier ‚Gebirgs-Parks‘ im Winter Tourenski- und Schneeschuh-Geher oft traumhafte Bedingungen geboten bekommen, findet man am Skadarsee zu dieser Jahreszeit oft sogar bessere Bedingungen für Wanderungen, Radfahren oder Kajaktouren vor als zur Hauptreisezeit im Sommer. 

Hunde können in allen fünf Parks problemlos mitgenommen werden. Es besteht allerdings Leinenpflicht.

Von der Nationalparkverwaltung werden auch der Botanische Garten in Kolasin und derzeit noch die als Naturpark geschützte Saline in Ulcinj verwaltet und entwickelt. Beides ebenfalls außergewöhnliche und besuchenswerte Ziele im mit herausragenden Sehenswürdigkeiten gespickten Montenegro.

Wie komme ich hin?

Auch wenn sich der öffentliche Personennahverkehr in Montenegro in den vergangenen Jahren sukzessive verbessert hat, so stellt das eigene Auto oder Motorrad, ein Mietwagen oder ein Wohnmobil derzeit immer noch die beste Möglichkeit dar, um einfach, schnell und flexibel die Nationalparks in Montenegro zu besuchen. Die Distanzen sind dabei so überschaubar, dass man häufig von einem Nationalpark den benachbarten schon in der Ferne sehen kann. Daher bietet es sich auch an, gleich mehrere Nationalparks nacheinander zu besuchen. Trotz der räumlichen Nähe sollte man den Zeitbedarf dafür nicht unterschätzen. Eine Woche ist das Mindeste um sich auch nur einen oberflächlichen Eindruck der fünf Nationalparks zu verschaffen. 

Durch eine Kombination der Panoramastraßen Nr. 1 “Die Krone von Montenegro” und Nr. 3 “Die Berge und das Meer” lassen sich alle fünf Nationalparks inklusive des Botanischen Garten in Kolasin und der Saline von Ulcinj der Reihe nach auf der “schönst möglichen” Route erleben. 

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Übernachtungsmöglichkeiten entlang der Strecke und in der Nähe der Parks gibt es inzwischen genügend. Einige der Parks bieten auch Übernachtungsmöglichkeit für Camper und Wohnmobile, sowie teilweise kleine Hütten für Selbstversorger zum Übernachten an. 

Für diejenigen die zum Thema passend lokal, naturnah, umweltfreundlich und mit hervorragenden lokalen Speisen versorgt nächtigen wollen, dem sei die Broschüre “Zu Gast auf dem Land in Montenegro” empfohlen. Hier finden sich authentische lokale Übernachtungsmöglichkeiten sowohl in der Nähe der Nationalparks als auch entlang der Verbindungsrouten zwischen den Parks.

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Nationalpark-Besuchern die besonders umweltfreundlich mit den öffentlichen Personennahverkehr von Park zu Park reisen wollen sei gesagt, dass es geht und zunehmend auch gemacht wird, aber immer noch ein wenig Geduld, Improvisation und den einen oder anderen kleinen Fußmarsch zum Parkeingang (der sich auch mittels preiswerten Taxis absolvieren lässt) bedarf. Dafür ist die Fahrt mit dem ÖPNV in Montenegro unschlagbar preiswert und sehr kommunikativ. Siehe: https://busticket4.me

Anders als z.B. in Deutschland finanzieren sich die Nationalparks Montenegros hauptsächlich über ihre Eintrittsgelder, die anders als z.B. im benachbarten Kroatien noch auf einem sehr günstigen Niveau liegen. Wer vor hat, mehrere Parks zu besuchen, dem sei das Jahresticket der Nationalparks für derzeit 13,50 Euro empfohlen, das sich schon nach wenigen Besuchen “bezahlt” macht.

Die Eintrittstickets kann man entweder vor Ort oder inzwischen auch online kaufen: https://nparkovi.me/en/online-tickets-2

Wer tiefer in die Materie Nationalparks einsteigen möchte, findet eine Reihe verschiedener Publikationen dazu in den Info Zentren der Nationalparks. Einige weitere Infos findet man auch auf der Internetseite der Nationalparkverwaltung: https://nparkovi.me/en